Das Arbeiten im Homeoffice bietet dir viele Vorteile: Du kannst dir deine Zeit frei einteilen, deinen Arbeitsplatz nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten, auch mal spontan von der Couch aus arbeiten und deine Aufgaben nicht selten dann angehen, wenn du Zeit und Lust dazu hast! Doch die Arbeit von zuhause aus bringt auch ihre Tücken mit sich: Die Spülmaschine muss noch ausgeräumt werden, die To Do Liste wirkt unbezwingbar und da du ja ohnehin schon auf der Couch herumlungerst, kannst du jetzt auch direkt ein Nickerchen dazwischenschieben, oder?  

Ich verrate dir heute meine 6 wichtigsten Tipps für sinnvolles und angenehmes Arbeiten im Homeoffice.

Schaffe Routinen für deinen Arbeitstag!

Mit der Arbeit im Homeoffice geht eine gewisse Flexibilität in puncto Zeiteinteilung einher. Um 12 Uhr mittags mit der Arbeit beginnen oder um 22 Uhr nochmal schnell einige Mails beantworten? Prinzipiell möglich! Obwohl ich jetzt vielleicht wie eine Spielverderberin klinge: Klare Routinen sind in der Regel die bessere Lösung, um konzentriert seine Aufgaben bewältigen zu können. So gerät der Schlafrythmus nicht so leicht durcheinander und es ist viel einfacher, seine Tage und Wochen zu planen und dann auch strukturiert anzugehen. Routinen können aber natürlich bei jeder Person anders aussehen. Wer morgens am konzentriertesten arbeiten kann, sollte die Morgenstunden für seine Aufgaben nutzen, dann aber auch früher Feierabend machen. Nachteulen nutzen die Vorteile der Heimarbeit ebenfalls, schlafen aus und beginnen ihren Arbeitstag zu einer späteren Uhrzeit. Ganz egal, wie genau diese Routinen aussehen: Struktur ist wichtig, damit du deine Aufgaben auch wirklich bewältigen kannst und nicht das Gefühl hast, ständig zu arbeiten oder eigentlich arbeiten zu müssen – mehr Struktur bedeutet oft weniger Stress!

Übrigens: Das Schöne an selbst kreierten Routinen ist auch, dass sie nicht in Stein gemeißelt sind. Du machst die Regeln und entscheidest, wann du doch mal abweichst oder deine Pläne anpasst!

Richte dir einen angemessenen Arbeitsplatz ein!

„Ich arbeite jetzt auf dem Sofa weiter“ – ein Satz, den man mich recht häufig sagen hört. Einige Stunden später schlurfe ich meist doch wieder zu meinem Schreibtisch oder muss eine Runde Rückenyoga einlegen. Die Möglichkeit, auch im Bett oder auf der Couch arbeiten zu können, ist ein Privileg, das jedoch nicht selten zum Eigentor wird: Rückenschmerzen, Ablenkungen und manchmal sogar Schlafstörungen sind vorprogrammiert, wenn regelmäßig so gearbeitet wird. Deshalb ist es wichtig, sich einen möglichst ordentlichen und angenehmen Arbeitsplatz einzurichten; einen Ort nur zum Arbeiten.

Kompromiss: Ich persönlich lege viel Wert auf einen Arbeitsplatz, an dem ich mich wohlfühle und der immer einsatzbereit ist. Dennoch würde ich niemals auf die Vorzüge verzichten, die mir die Arbeit an gemütlicheren Orten der Wohnung bietet – aus welchem Grund arbeite ich denn im Homeoffice, wenn nicht auch aus dem, ab und zu gemütlich im Bett arbeiten zu können? Häufig ist es eine gute Methode, das eigene Arbeitsverhalten gut zu kennen und je nach Situation und Tagesform zu entscheiden; finde die richtige Mischung für dich!

Priorisiere deine Aufgaben!

To Do Listen sind ein wertvolles Tool – wenn sie richtig angelegt werden. Bei einer unsortierten Aufgabenliste tendieren viele Personen dazu, zunächst die angenehmen Punkte zu erledigen und am Ende nicht mehr genügend Zeit für die etwas komplizierteren oder auch lästigeren To Dos aufbringen zu können. So kommt es dann häufig zu dem Phänomen, dass eine Aufgabe über Tage und Wochen von einer Liste auf die nächste übertragen wird, ohne dass sich ihr gewidmet wird. Diese sehr belastende Situation hängt mit einer falschen oder fehlenden Priorisierung der Aufgaben zusammen. Es ist deshalb empfehlenswert, die einzelnen Aufgaben beim Aufschreiben direkt nach Wichtigkeit zu sortieren und für jeden Tag die Prioritäten klar zu definieren. Die Aufgaben, die weniger angenehm erscheinen, erledigst du am besten direkt am Anfang des Arbeitstages; nachdem sie erledigt sind, gehen dir die anderen auch leichter von der Hand und du hast am Ende des Tages mehr von dem erreicht, was für dich gerade entscheidend  und wichtig ist.

Plane Pausen und Feierabend ein!

Nicht nur Arbeitszeiten, sondern auch Pausen und feste Ruhezeiten sollten unbedingt fest eingeplant werden. Das ist besonders im Homeoffice wichtig, da es sonst schnell zu einer noch stärkeren Entgrenzung von Freizeit und Lohnarbeit kommt und die Stressbelastung tendenziell ansteigt.  Plane genau wie die ungefähre Anfangszeit auch einen Endzeitpunkt deines Arbeitstages ein und vergiss nicht, ausreichend Pause zu machen. Bei mir fällt die Pause zum Beispiel immer in die Mittagszeit, die ich mit einem langen Spaziergang verbinde.

Etabliere Offline-Arbeitszeiten!

Instagram, Facebook, aktuelle Schlagzeilen oder das Warten auf diese eine E-Mail:  Wer ein Smartphone am Arbeitsplatz hat oder am PC arbeitet, ist durch das Internet ständigen Ablenkungen ausgesetzt. Mein Tipp: Einfach mal den Flugmodus einschalten und bewusst über längere Zeitspannen offline arbeiten! Es klingt simpel, ist aber enorm hilfreich – und die Welt dreht sich trotzdem weiter, auch wenn du zwei Stunden dein Postfach ignorierst.

Pass auf dich auf!

In einer Welt, in der es überall um Produktivität und Leistung geht, solltest du eines nicht vergessen: Dein Wert wird nicht durch das definiert, was du in einer bestimmten Zeit schaffst oder wie konzentriert du dabei bist. Es ist okay und normal, schlechte Tage zu haben – auch im Homeoffice. Akzeptiere, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und unterschiedlich viel in unterschiedlicher Zeit bewältigen kann. Es ist möglich, dass heute einfach nicht dein Tag ist (dann ist das so und morgen wird es anders) oder du generell eine schwere Zeit durchmachst. Bei allen Tipps zu Zeitmanagement, Routinen und Arbeitsplatzgestaltung sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass Lohnarbeit im Allgemeinen und die Entgrenzung von Arbeit im Speziellen nicht selten zum Burn-out führen. Pass auf dich auf und gehe sorgsam mit dir um – nicht, um schnell wieder zu funktionieren, sondern weil du gut und richtig bist, wie du bist und nichts so wichtig ist wie dein körperliches und geistiges Wohlbefinden.

Hast du weitere Tipps für die Arbeit im Homeoffice? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar!